Im Erstkontakt und im Behandlungsprozess kann folgendes auffallen:
Assessments
Die Auswahl folgender Assessments haben sich aus meiner Sicht in der Ergotherapie- nicht nur für die Arbeit mit erhöht neurosensitiven- Patient*innen bewährt:
sensory profile 2
Ein standardisiertes Fremdbeurteilungs-Instrument zur Erfassung der sensorischen Verarbeitung ist das sensory profile 2.
Es erfasst die sensorische Verarbeitung von Säuglingen, Kleinkindern und Kindern von der Geburt bis 14;11 Jahre. Auf Basis von Eltern- bzw. Lehrerfragebögen kann beurteilt werden, inwieweit die sensorische Verarbeitung eines Kindes dessen Aktivitäten im häuslichen, schulischen und sozialen Umfeld beeinflusst. In Verbindung mit weiterenKontextinformationen können daraufhin wirksame, stärkenfokussierte Interventionen geplant werden, um Kinder, Familien und Pädagogen in ihren täglichen Interaktionen zu unterstützen.
Elaine Aron weist auf ihrer Website auf folgendes hin: “Es ist zu beachten, dass sensorische Verarbeitungsstörungen oder sensorische Integrationsstörungen nicht mit dem zusammenhängen, was durch die HSP-Skala oder das allgemeine Konstrukt der sensorischen Verarbeitungsempfindlichkeit gemessen wird, das hier beschriebene Konzept, das eine normale Temperamentvariation ist, die bei 20%
(- 30%, Anmerkung der Autorin) der Bevölkerung zu finden ist selbst, verursacht keine Beeinträchtigung oder Belastung”1
Canadian Occupational Performance Measure (COPM)
Mit dem Canadian Occupational Performance Measure (COPM) oder der Variante für Kinder ab dem Grundschulalter (COPM a-kids) kannst du Probleme deiner Patient*innen in der Betätigungsperformanz erfassen. Es geht in diesen beiden Verfahren primär um den Alltag von Patient*innen: Welche Performanz- Probleme geben diese an, was ist ihnen persönlich wichtig, wie schätzen sie diese Probleme hinsichtlich der Ausführung sowie der Zufriedenheit ein? Diese Themen sind im Behandlungsprozess wichtig, selbst dann, wenn sie von den Zielen von uns als Therapeut*innen abweichen.
Du erhältst jedoch mit dem Einsatz des COPM einen aktuellen Überblick über die Situation von Patient*innen im Alltag und erfährst, was für Patient*innen selbst oberste Priorität in seinem Leben hat. Nach Möglichkeit werden am Ende der Befunderhebungsphase konkrete, überprüfbare Therapieziele gemeinsam oder durch die Patient*innen selbst formuliert. Der COPM wird in Form eines halbstrukturierten Interviews geführt und erhebt neben den Betätigungsproblemen auch Betätigungsanliegen und Betätigungsressourcen.
Mittels COPM schaust du gemeinsam mit Patient*innen in folgende Betätigungsbereiche:
Mit einer Eingangserhebung und einer Wiederholung der Erhebung im Therapieverlauf kannst du somit konkret auch das Erreichen von Zielen evaluieren und überprüfen. Die Anwendung des COPM führt in der Regel zu einer aktiveren Mitarbeit und höheren Zufriedenheit von Patient*innen im Behandlungsprozess.
Child Occupational Self Assessment (COSA, Version 2.2)
Das Child Occupational Self Assessment (COSA, Version 2.2) ist ein evidenzbasiertes und klientenzentriertes Messinstrument zur Erfassung von individuellen Betätigungskompetenzen und deren Bedeutung für junge Menschen im Alter zwischen 7und 18 Jahren. Es dient Ergotherapeut*innen oder anderen Berufsgruppen zur Informationssammlung und kann somit zur Erstellung eines Interventionsplanes mit spezifischen und klientenzentrierten Interventionszielen genutzt werden. Die COSA-Items beziehen sich auf folgende Betätigungsbereiche:
Im Onlinekurs über Hochsensibilität im therapeutischen Kontext von Ergotherapeutin Anne Körmann-Günther erfährst du