Wie Marketing deine Mitarbeitersuche maßgeblich unterstützt

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Für erfolgreiches Marketing zur Mitarbeitersuche solltest du dir zunächst Gedanken darüber machen, wer du bist und was du nach außen transportieren möchtest.

Möchtest du eine Praxis führen, die für schnelle Behandlungserfolge steht, wo es nur flüchtige Patienten-Therapeut*innen Kontakte gibt und keine festen Termine? Das ist eine Herangehensweise.

Oder vielleicht legst du für dich fest: Ich bin Rosa Müller, liebe meinen Dackel, der bei allen Kindertherapien dabei ist. Das Logo, das Praxisauto und die Team-Shirts sind in der Farbe Rosa gehalten. Rosa ist eine federleichte Farbe, alles etwas fluffig-lieblich. Zu Valentinstag werden rosa Herzchen an alle verteilt. Auch das kann eine Marketingstrategie sein.

Es ist prinzipiell egal, was für ein Unternehmen du führst oder welche Produkte und Dienstleistungen du anbietest. Was aber nicht egal ist: Wer oder was du SEIN willst, deine Identität. Deswegen ist es wichtig, dass du dich festlegst. Denn Marketing hat viel mit Außendarstellung zu tun.

Diese Identität von deinem Unternehmen, die nach außen sichtbar ist – auch Corporate Identity (CI) genannt – umfasst neben dem Logo oder den Farben auch Sprache, Kultur, Verhalten, Philosophie und natürlich Kommunikation.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, empfehle ich dir unseren Kurs “Marketing für Therapiepraxen” zu besuchen.

Auch potentielle Mitarbeiter*innen kommen zunächst mit deiner CI in Berührung, wenn sie sich für dich als potentiellen Arbeitgeber*in interessieren. Je mehr du dich mit deiner CI auseinandergesetzt hast, desto klarer kannst du deine Werte für potentielle Mitarbeiter*innen nach außen transportieren und Marketing für die Mitarbeitersuche nutzen.

Case Study

  • Melanie ist frisch examinierte Logopädin und hat ein Vorstellungsgespräch. Sie versteht sich mit der Praxisinhaberin auf Anhieb.
  • Nach 6 Monaten ist aber allen Beteiligten, inklusive der Angehörigen klar, dass die Zusammenarbeit so nicht weiter geht.

Was ist passiert?

  • Melanie wird vor anderen als „die Angestellte“ vorgestellt.
  • Melanie liebt den Kalender auf ihrem Smartphone und verwendet diesen ausschließlich. Das bedeutet für sie Freiheit und Selbstbestimmung in ihrer Tätigkeit.

Die Praxisinhaberin besteht auf den „Tischkalender quer“, öffentlich und immer einsehbar von der Praxisinhaberin. Sichtbar platziert auf dem Schreibtisch.

  • Was denkst du: Wo liegt das Problem?

Hier wird ein allgemeines Problem sichtbar:

  • Wie war das bei deiner allerersten Bewerbung: Was hättest du gerne oder besser über dein Arbeitgeber gewusst?
  • Bist du dir als Arbeitgeber oder als Bewerber*in darüber bewusst, was dir wichtig ist?

Es hilft ungemein sich darüber im Klaren zu sein, was einem selbst wichtig ist. Es fängt bei “banalen” Dingen an zB. wie du angesprochen werden möchtest bis hin zu der Frage, wo deine eigenen Grenzen liegen.

Wenn du dir dazu mehr Impulse wünscht, besuche unseren Kurs “Meine Werte”.

Bei Melanie und ihrer Chefin ist es ganz offensichtlich: Melanie fühlt sich durch die Anrede nicht wertgeschätzt. Sie fühlt sich durch die Kalenderführung kontrolliert und in ihrer Freiheit beschnitten. Und dabei wissen wir noch nicht mal, ob die Chefin das bewusst macht. Weil sie 

a) einfach nichts bemerkt hat. #Wahrnehmung

b) weil ihr Kalenderführung auf diese Art so wichtig ist. #Priorität

oder c) weil sie die Tischkalender Attitüde einfach nur unreflektiert von ihrem eigenen letzten Chef übernommen hat. #leider verpeilt und unreflektiert

Wie kannst du nun sicherstellen, dass Bewerber*innen auch zu dir passen?

Du möchtest, dass jemand mit dir zusammenarbeitet. Quasi dir seine Zusage/Zuschlag gibt. Wie schaffst du es, die richtigen Bewerber*innen für dich zu begeistern? Hier fünf Möglichkeiten.

  1. Sei du selbst. Es ist völlig unnötig, sich als strahle Praxisinhaberin zu darzustellen, wenn du das nicht bist.
    Werde dir darüber im Klaren, wer du bist und wofür du stehst. Profil zeigen: Was ist dir wichtig? Sei ehrlich zu dir und zu den Bewerber*innen. Zum Beispiel:

    • Wenn dir Pünktlichkeit sehr wichtig ist, dann kommuniziere das auch. So können sich alle Beteiligten nach diesem Wert richten. 
    • Dir ist es egal, wie deine Mitarbeiter* innen ihre Kalender führen. Du möchtest eben nur alle Patientennamen und ihre Handynummern (für Absagen im Krankheitsfall) in der Praxis platziert wissen. Dies anzusprechen sorgt für Transparenz und verleiht deinen Mitarbeiter*innen Autonomie.
    • Es ist dir enorm wichtig, dass alle immer ihr Praxis-Shirt tragen, ohne Ausnahme. Selbst wenn das Shirt Flecken hat.
    • Anderseits: Dir ist es vollkommen egal,…. = Entfaltungspotential für Mitarbeiter*innen.
  2. Mach ein Angebot: Karriereseite. Mein persönlicher Tipp: Gestalte eine eigene Karriereseite auf deiner Website. Dadurch können sich Therapeut*innen im Vorfeld darüber informieren, was sie in deiner Praxis und in der Zusammenarbeit mit dir erwartet. Zeige Fotos, Infomaterial und dich! Und dann vermarkte die Seite dementsprechend.
  3. Sprich ganz gezielt Menschen an, von denen du den Eindruck hast, dass sie zu dir und deinem Unternehmen passen könnten.
  4. Veranstalte zum Beispiel eine Fortbildung und lade dazu gezielt potentielle Mitarbeit*innen ein. Das ist für beide eine prima Chance für ein unverbindliches Kennenlernen.
  5. Empfehlung durch aktuelle Angestellte: Menschen die aktuell bei dir arbeiten sind ein großartiges und absolut authentisches Aushängeschild für dich. Sie sind maximal glaubwürdig.

Mein Tipp: Es lohnt sich, sich fortlaufend um das Thema Mitarbeitergewinnung zu kümmern. Nicht nur im akuten Notfall ist eine dauerhafte Pipeline mit Interessierten von Vorteil.

Deine drei konkreten Schritte

  • Punkt 1: Sei dir deiner Werte bewusst und beschäftige dich fortlaufend damit.
  • Punkt 2: Habe eine Website, die dich wirklich repräsentiert. Die informativ, auffindbar und benutzerfreundlich ist.
  • Punkt 3: Nimm Kritik nicht zu persönlich. Wir kündigen alle irgendwo und irgendwem mal. Das ist der Lauf der Dinge. Ein Zeichen von Weiterentwicklung. Nimm’s leicht. Eine Kündigung sagt nichts über dich und den weiteren Erfolg deines Unternehmens aus.