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Starke Kids: 3 Wege zur Förderung der Resilienz

Kennst du das auch? Du möchtest das Kind vor allen möglichen Widrigkeiten des Lebens schützen und ihm ein Leben ohne Sorgen ermöglichen. Aber leider können wir nicht alles vorhersehen und nicht alle Herausforderungen vermeiden. Doch es gibt eine Fähigkeit, die deinem Kind dabei helfen kann, schwierige Situationen zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen: Resilienz.

Resilienz ist eine wahre Super-Power, die nicht mehr wegzudenken ist! Sie ist eine wichtige Eigenschaft, die Kinder dabei unterstützt, Herausforderungen und Schwierigkeiten im Leben zu bewältigen. Es ist die Fähigkeit, nach Rückschlägen wieder aufzustehen und gestärkt aus schwierigen Situationen hervorzugehen. Du möchtest sicherlich, dass dein Kind diese Fähigkeit besitzt, um im Leben erfolgreich und glücklich zu sein.

Um die Resilienz deines Kindes zu stärken, gibt es verschiedene Mentalübungen. In diesem Blogartikel stelle ich dir drei einfache Übungen vor, die du gemeinsam mit dem Kind durchführen kannst. Dadurch bereitest du das Mädchen / den Jungen für schwierige Zeiten vor, insbesondere wenn starke Entwicklungsphasen anstehen und viele äußere Einflüsse aus der Umwelt auf das Kind einwirken. Du kannst ihm dazu verhelfen, sich zu einem starken und widerstandsfähigen Individuum zu entwickeln.

Bevor ich aber spezifisch auf die 3 Übungen eingehe, möchte ich dir noch ein paar Tipps mit an die Hand geben, auf was du als Mutter/Vater oder Logopäd*in bei Mentalübungen für Kinder achten solltest:

Der wichtigste Tipp überhaupt ist: Gehe es mit Entspannung an. So erreichst du das Kind am besten und bietest ihm die beste Voraussetzung, die eigenen Stärken zu entdecken!

Die folgenden Mentalübungen sind Inspirationen. Wie du es am Ende mit deinem Kind umsetzen möchtest, bleibt ganz dir überlassen. Du kannst es gerne auch so abwandeln, sodass auch die Interessen und (spontane) Ideen des Kindes mit einbezogen werden. Der Kreativität werden hier auf gar keinen Fall Grenzen gesetzt.

So nun geht es in die Umsetzung:

Die Superhelden-Übung

Eine großartige Möglichkeit, die Resilienz deines Kindes zu stärken, ist es, ihm beizubringen, wie es sich selbst als Superheld sehen kann. Frage das Kind, wer sein Lieblings-Superheld ist und was dieser tut, um anderen zu helfen. Anschließend kannst du es ermutigen, sich selbst als Superheld zu sehen. Es kann sich selbst überlegen, wie es anderen helfen kann. Vielleicht könnte es jemandem in der Schule helfen, der geärgert wird, oder jemandem helfen, der traurig ist. Oder auch einfach jemandem sagen, dass man ihn/sie gerne hat. Wie z. B. der Oma ein schönes Bild malen. “Was mag die Oma?” Ohja, die Oma liebt Blumen, dann male ich ein Blumenbild für sie, darüber wird sie sich freuen.

Die Dankbarkeits-Übung

Eine weitere wirksame Übung zur Stärkung der Resilienz ist die Dankbarkeits-Übung. Bringe deinem Kind bei, sich auf das zu konzentrieren, was es hat, anstatt auf das, was es nicht hat. Frage das Kind, wofür es dankbar ist und ermutige es, eine Liste von Dingen zu machen, für die es dankbar ist. Wenn das Kind noch nicht schreiben kann, dann kann es das auch sehr gerne malen. Das ist ganz deinem Kind überlassen und du darfst es mit diesen verschiedenen Möglichkeiten inspirieren. Diese Übung hilft deinem Kind, sich auf die positiven Aspekte seines Lebens zu konzentrieren und seine Dankbarkeit auszudrücken.

Und nun kommt die 3. Mentalübung, die du als Schritt-für-Schritt Anleitung sehen darfst (natürlich optional und immer noch veränderbar – abhängig von der fantasievollen Vorstellungskraft des Kindes):

Die “Starke Schatzkiste”

Option 1:

Setze dich mit dem Kind hin und erkläre ihm, dass jeder Mensch Stärken hat. Stärken helfen uns, um schwierige Situationen meistern zu können.

Das Kind darf sich nun eine visuelle Schatzkiste vorstellen, in der all seine Stärken und positiven Eigenschaften gesammelt sind.

Ermutige das Kind, sich Zeit zu nehmen, um darüber nachzudenken, welche Stärken es hat. Erinnere das Kind an jeweilige Situationen, in denen es mutig, freundlich, einfallsreich oder auf eine andere Weise positiv gehandelt hat.

Option 2:

Das Kind sucht sich eine reale Schatzkiste aus. Lasse es die Stärken auf kleine Kärtchen schreiben und / oder malen (je nach Alter und Entwicklung) und sie in die Schatzkiste legen. Diese Kärtchen können auch Bilder oder Symbole enthalten, die das Kind an seine Stärken erinnern.

Ermutige das Kind, regelmäßig in die “Starke Schatzkiste” zu schauen. Gerade an schwierigen Tagen ist das eine tolle Unterstützung und ein echter Motivationskick.

Zusatz-Inspiration:

Gerne könnt ihr anstelle einer Schatzkiste eine ganz beliebige Box benutzen. Diese kann von dem Kind selbst gestaltet werden. Oder ihr geht auf den Flohmarkt und holt euch eine ganz besondere, individuelle Schachtel/Box/Aufbewahrungskiste, die das Kind auch selbst aussuchen darf. Vielleicht hast du in einer “Krustelbox” selbst noch eine Schachtel oä. und kannst es dem Kind anbieten.

Probiere diese drei Mentalübungen gerne mit dem Kind aus. So findet ihr gemeinsam heraus, welche Übung auch dem Kind am besten gefällt.

Insgesamt gibt es viele Möglichkeiten, Kindern zu helfen, resilienter zu werden.

Wichtig dabei ist: Es braucht Zeit und Geduld, um diese Fähigkeiten zu entwickeln. Gib dir und dem Kind die Zeit, die es braucht – ohne sich mit anderen zu vergleichen. Denn jede/r Mensch ist so einzigartig. Resilienz ähnelt einem Muskel: Durch Training kann sie gestärkt werden, während sie ohne Training zunehmend schwächer werden kann. Schenke dem Kind Liebe, Wertschätzung und Aufmerksamkeit und sei ein stetiger, unterstützender Begleiter auf seinem Weg zu mehr Resilienz.

Therapeuten Plattform memole Akademie

Gastautorin bei memole ist Birgit Gattringer (Elterncoach)

Mag. (FH) Birgit ist familylab-Trainerin nach Jesper Juul, Dipl. Mentaltrainerin und Dipl. Kinder- und Jugendmentaltrainerin. Sie ist selbst Mama von 2 Jungs und gibt ihr Wissen auf der Plattform www.starkekids.com weiter.

Ihr Herzensthema ist es, ein harmonisches Umfeld für Kinder zu schaffen, in dem die Kinder selbstbewusst und stark für’s Leben heranwachsen können.

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